LED Grundlagen

Sowohl bei der Aufnahme der bestehenden, konventionellen Beleuchtung als auch bei der Auswahl der entsprechenden LED-Produkte für die Umrüstung, sind bestimmte lichttechnische Daten die Grundlage. Die Angaben/Daten finden sich größtenteils auf den Leuchten selbst oder in den Einkaufsunterlagen. Relevante Bedingungen/Normen, wie die Einhaltung von IP-Schutzklassen,IK-Klassifizierungen, ATEX-Gruppierung etc.,  sind entweder für den Unternehmensbereich, die Unternehmensart oder individuell für den Betrieb definiert.  

Lichtstrom in Lumen [lm]

Der Lichtstrom gibt die Lichtleistung einer Lichtquelle an. Er beschreibt die von der Lichtquelle in alle Richtungen abgegebene Strahlungsleistung im sichtbaren Bereich. Er berücksichtigt die Empfindlichkeit des menschlichen Auges und kann mit Hilfe einer Ulbricht-Kugel gemessen werden.  

Beleuchtungsstärke in Lux [lx]

Lux ist die Maßeinheit für die Dichte des Lichtstroms. Sie gibt an wieviel Lichtstrom [lm] auf eine bestimmte Fläche fällt. Sie beträgt ein Lux, wenn der Lichtstrom von einem Lumen einen Quadratmeter Fläche gleichmäßig ausleuchtet: 1 Lux = 1 Lumen/m². Die Beleuchtungsstärke ist der wichtigste Wert beim Vergleich von Beleuchtungstechnologien (bzw. der Beleuchtungsqualität) und wird für verschiedene Arbeitsbereiche in Richtlinien festgelegt. In der Arbeitsstättenrichtlinie wird z.B. der Lux-Wert für einen Bildschirmarbeitsplatz mit 500 Lux angegeben.  

Lichtstärke in Candela [cd]

Eine Lichtquelle strahlt ihren Lichtstrom (ihr Licht) nicht gleichmäßig nach allen Seiten aus. Die Lichtstärke ist der Teil des Lichtstroms, der in eine bestimmte Richtung strahlt. Ursprünglich entsprach 1 Candela der Lichtstärke einer normierten Kerze.  

Lichtausbeute in Lumen/Watt [lm/W]

Mit der Lichtausbeute lässt sich die Energieeffizienz verschiedener Leuchtmittel vergleichen. Sie ist damit der Richtwert für das Einsparpotential bei der Umrüstung von konventioneller auf LED-Beleuchtung. Mit LED-Technologie können unter idealen Voraussetzungen bis zu 90% des Stroms eingespart werden. In der Regel realisieren sich beim gewerblichen Umbau Werte von 50 – 70%, bei einer gleichwertigen oder besseren Lichtausbeute. Deutlich wird dies bei einem Vergleich von drei T8-Röhren:  
Art der Röhre (150cm) Lichtleistung & Lichtstrom Lichtausbeute
T8-Leuchtstoff 58W mit 5.000lm 86lm/W
T8-LED-Röhre – Standard 25W mit 3.500lm 140lm/W
T8-LED-Röhre – High Performance 30W mit 4.200lm 140lm/W
 

Abstrahlwinkel

Wichtig für das optimale Beleuchtungsergebnis sind Lichtpunkthöhe, -position und vor allem der Abstrahlwinkel. Je nach Vor-Ort Situation erfolgt die Auswahl mit symmetrischem oder mit asymetrischem Abstrahlwinkel. Durch die Simulation der Beleuchtungsstärke (Lux/qm) mittels DIALux Lichtplanung wird das optimale Beleuchtungsergebnis erzielt.  

Lichtfarbe / Farbtemperatur in Kelvin [K]

Die Lichtfarbe charakterisiert das farbliche Aussehen einer Lichtquelle mit Hilfe der Farbtemperatur eines Planckschen Strahlers. Je nach Einsatzort werden unterschiedliche Lichtfarben ausgewählt. Das Spektrum reicht von 2.700K (warmweiß) bis 6.500K (kaltweiß). Auf vielen Leuchtmitteln befindet sich ein 3-stelliger „Zahlencode“, dessen zweite und dritte Stelle für die Lichtfarbe steht. Einsatzort und individuelle Anforderungen sind die Kriterien für die Lichtfarbe. Folgende Werte sind eine Richtlinie:  
Einsatzorte Farb- temperatur Bezeichnung Zahlencode
Privatbereich, Gaststätten, Hotels 2.700K-3.500K warmweiß 827 bis 835
Büro, Ladengeschäft, Flure, Gänge 4.000K neutralweiß 840
Produktions-/Lager-/Sporthalle, Parkgarage 5.000K tageslichtweiß 850
Produktions-/Lagerhalle, Parkgarage 6.000K kaltweiß 860
 

Farbwiedergabeindex CRI oder Ra in [%]

Der CRI gibt an, wie naturgetreu Farben im Licht einer Lampe wiedergegeben werden. Er wird von acht existierenden Lichtfarben abgeleitet. Der höchste CRI von 100 entspricht in etwa dem CRI einer konventionellen Glühlampe. Die Art der Sehaufgabe bestimmt welcher CRI-Wert benötigt wird. Je höher der CRI, desto höher ist die Farbbrillanz und die Konturenschärfe. In der Praxis sind CRI-Werte zwischen 80 und 90 völlig ausreichend. In dem 3-stelligen „Zahlencode“ wird er durch die erste Ziffer ausgedrückt. Verschiedene Anforderungsbereiche:  
Anforderung bzw. Art der Sehaufgabe Benötigter CRI-Wert Zahlencode
Geringe Anforderung – z.B. für Tief-, Parkgaragen CRI > 60      640
Geringe Anforderung – z.B. für Logistikbereiche CRI > 70      740
Mittlere Anforderung – z.B. für Büro, Produktion CRI > 80      840
Höchste Anforderung – z.B. für Lackprüfung CRI > 90      940
  Natriumdampf-Hochdrucklampen haben einen CRI-Wert von ca. 18 – 30 und Quecksilberdampf-Hochdrucklampen von ca. 45 – trotz der sehr geringen Werte sind diese Lampen häufig in Bereichen installiert, die einen CRI von > 50 erfordern. Fehlende Farbbrillanz und Konturenschärfe wirken sich nicht selten negativ auf das Arbeitsergebnis aus.   Beleuchtungsrelevante Normen  
Norm/Vorschrift Beleuchtungsbereich Anwendung
DIN 5035-7 Beleuchtung mit künstlichem Licht Betriebsstätten-Richtlinien von Räumen mit  Bildschirmarbeitsplätzen
DIN EN 12464-1 Licht und Beleuchtung Beleuchtung von Arbeitsplätzen in Innenräumen
 

IP-Schutzklasse

Die IP-Schutzklasse definiert die Eignung von Produkten (Gehäusen) für verschiedene Umgebungsbedingungen. Die Einteilung erfolgt nach IP-Codes (IP steht für International Protection). Die 1. Ziffer steht für den Schutz gegen Berührung/Fremdkörper und die 2. Ziffer zeigt den Schutz vor eindringendem Wasser.  
IP1. Schutz gegen Fremdkörper & Berührung IP2. Schutz vor eindringendem Wasser
  0 Kein Schutz   0 Kein Schutz
  1 Schutz gegen großflächige Körperteile (z.B. Handrücken) und große Fremdkörper (D > 50mm)   1 Schutz gegen senkrecht fallendes Tropfwasser
  2 Schutz gegen Finger oder mittelgroße Fremdkörper(D > 12mm)   2 Schutz gegen schräg (bis 15°) fallendes Tropfwasser
  3 Schutz gegen Werkzeuge und Drähte (D > 2,5mm) und kleine Fremdkörper (D > 2,5mm)   3 Schutz gegen Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
  4 Schutz gegen Werkzeuge und Drähte (D > 1mm) und kornförmige Fremdkörper (D > 1mm)   4 Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
  5 Vollständiger Schutz vor Berührung und Staubablagerung   5 Schutz gegen Strahlwasser
  6 Vollständiger Schutz vor Berührung und Staubeintritt   6 Schutz gegen starkes Strahlwasser
  7 Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
  8 Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen
 

Einige Anwendungsbeispiele (ohne Gewähr):

die tatsächliche Schutzart erfordert eine individuelle Überprüfung der Normen/Vorschriften für jedes Projekt:  
Schutzklasse Anwendungsbeispiel (ohne Gewähr)
       IP20 Büro, trockene Industriehalle
       IP44 Feuchtraum
       IP44/54 Sammelgarage
       IP54 Staubige Umgebung bei Anlagen- und Industriebau
       IP65 Bodeneinbauleuchte und Beleuchtung öffentlicher Straßen
       IP66/67 Beleuchtung öffentlicher Straßen
 

IK- Schutzklasse

Die IK-Klassifizierung gibt an, wie widerstandsfähig Gehäuse elektrischer Betriebsmittel gegen mechanische Beanspruchung sind. Die Schutzarten 00 bis 10 sind international genormt und geben die Stoßfestigkeit bis zu einer bestimmten Schlagenergie in Joule (J) an. Für speziell gefährdete Bereiche wie z.B. LKW-Rampen, Außenlager oder in Bahnhöfen usw.  
Klasse Festigkeit gegen Stöße mit einer Schlagenergie Klasse Festigkeit gegen Stöße mit einer Schlagenergie
IK 01 bis zu 0,150 J IK 06 bis zu 1,0 J
IK 02 bis zu 0,200 J I IK 07 bis zu 2,0 J
IK 03 bis zu 0,350 J I IK 08 bis zu 5,0 J
IK 04 bis zu 0,500 J I IK 09 bis zu 10,0 J
IK 05 bis zu 0,700 J I IK 10 bis zu 20,0 J
 

Dimmbarkeit

Über eine Lichtsteuerung/Dimmung kann die Effizienz einer LED-Leuchte noch weiter gesteigert werden, also zusätzlich Energie gespart werden. Grundsätzlich unterscheidet man analoge und digitale Dimmung. Analoge Dimmung: 0 bis 10V oder 1 bis 10V: Hier wird die Dimmung über ein Potentiometer geregelt. Es erfolgt kein „echtes“ Ein- und Ausschalten. Die Lampenhelligkeit wird über einen Schalter eingestellt. Digitale Dimmung: Die Steuerung über das DALI-Protokoll ist ein Standard für digitales Dimmen. Eine direkte Adressierung der Steuergeräte (Netzteile) ist möglich. Viele Gebäude- und Lichtmanagementsysteme unterstützen DALI. Generell muss bei einem Wechsel auf LED auf die entsprechende Angabe der passenden Dimmfunktion geachtet werden. Wir liefern Produkte für   0-10V, 1-10V und DALI.
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