LED Grundlagen

Sowohl bei der Aufnahme der bestehenden, konventionellen Beleuchtung als auch bei der Auswahl der entsprechenden LED-Produkte für die Umrüstung, sind bestimmte lichttechnische Daten die Grundlage. Die Angaben/Daten finden sich größtenteils auf den Leuchten selbst oder in den Einkaufsunterlagen. Relevante Bedingungen/Normen, wie die Einhaltung von IP-Schutzklassen,IK-Klassifizierungen, ATEX-Gruppierung etc.,  sind entweder für den Unternehmensbereich, die Unternehmensart oder individuell für den Betrieb definiert.

 

Die LED [light-emitting-diode]

Zu Deutsch: Licht-emittierende Diode. Eine LED ist ein Halbleiterbauelement, dass bei Stromdurchfluss Licht ausstrahlt.
 

Lichtstrom in Lumen [lm]

Der Lichtstrom gibt an, wie viel Licht eine Lichtquelle in alle Richtungen abgibt. Er kennzeichnet die gesamte Lichtleistung und wird in Lumen (lm) gemessen. Der Lichtstrom berücksichtigt die Empfindlichkeit des menschlichen Auges und kann mit Hilfe einer Ulbricht-Kugel gemessen werden.

Beleuchtungsstärke in Lux [lx]

Lux ist die Maßeinheit für die Dichte des Lichtstroms. Sie gibt an wieviel Lichtstrom [lm] auf eine bestimmte Fläche fällt. Sie beträgt ein Lux, wenn der Lichtstrom von einem Lumen einen Quadratmeter Fläche gleichmäßig ausleuchtet: 1 Lux = 1 Lumen/m². Die Beleuchtungsstärke ist der wichtigste Wert beim Vergleich von Beleuchtungstechnologien (bzw. der Beleuchtungsqualität) und wird für verschiedene Arbeitsbereiche in Richtlinien festgelegt. In der Arbeitsstättenrichtlinie wird z.B. der Lux-Wert für einen Bildschirmarbeitsplatz mit 500 Lux angegeben.

 

Lichtstärke in Candela [cd]

Eine Lichtquelle strahlt ihren Lichtstrom (ihr Licht) nicht gleichmäßig nach allen Seiten aus. Die Lichtstärke ist der Teil des Lichtstroms, der in eine bestimmte Richtung strahlt. Ursprünglich entsprach 1 Candela der Lichtstärke einer normierten Kerze.

 

Lichtausbeute in Lumen/Watt [lm/W]

Mit der Lichtausbeute lässt sich die Energieeffizienz verschiedener Leuchtmittel vergleichen. Sie ist damit der Richtwert für das Einsparpotential bei der Umrüstung von konventioneller auf LED-Beleuchtung. Mit LED-Technologie können unter idealen Voraussetzungen bis zu 90% des Stroms eingespart werden. In der Regel realisieren sich beim gewerblichen Umbau Werte von 50 – 70%, bei einer gleichwertigen oder besseren Lichtausbeute. Deutlich wird dies bei einem Vergleich von drei T8-Röhren:

Die Lebensdauer

Die Lebensdauer von Leuchten ist eine Angabe, die für eine Kaufentscheidung äußerst relevant ist. Natürlich handelt es sich um technische Geräte. Das heißt, ein Ausfall kann vorkommen. Nicht nur die Technik in den Leuchten ist verantwortlich, auch Schwankungen im Stromnetz oder andere Umgebungsvariablen wie z.B. die Temperatur müssen betrachtet werden.

Bei der LED Leuchte kommen 3 Faktoren zusammen

Zuerst muss die LED an sich die Lebensdauer überstehen. Dies kann nur gegeben sein, wenn das Kühlmanagement der Leuchte die Wärme aus der LED sicher ableiten kann. Ist dies nicht gegeben, lässt die LED schnell in der Lichtleistung nach. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Netzteil. Die langen Lebensdauern von LED Leuchten kann nur sichergestellt werden, wenn auch das Netzteil diese Zeit überstehen kann. Moderne Netzteile sind hochkomplex. Von Wärmesensoren bis zur Steuerung ist viel Technik verbaut, die teilweise anfällig sein kann. In Qualitäts-LED-Leuchten ist im Fall eines Fehlers oft das Netzteil die Fehlerquelle. LED und Leuchte fallen seltener aus. Wichtig ist, dass die Elektronik ausgewechselt werden kann, welche mit großer Wahrscheinlichkeit auch nach Jahren noch erhältlich ist.

Die Lebensdauerangabe bezeichnet bei Leuchten die Wahrscheinlichkeit, dass die Leuchte den angegebenen Zeitraum übersteht. Dabei werden einige Faktoren betrachtet:  

Die Leuchten-Lebensdauer in Stunden

Bei LED Leuchten beläuft sich die angegebene Lebensdauer meist auf einen sehr hohen Wert. 50.000 Stunden bis 80.000 Stunden werden hier angegeben. Unabhängig davon, wie lange die Leuchten täglich in Betrieb sind, ist dies die Lebensdauer, für welche die Leuchten entworfen wurden und die in Alterungstests betrachtet wird. 50.000 Stunden entsprechen einer Brenndauer von 5,7 Jahren bei 24 Stunden täglichem Gebrauch. Diese Angabe allein ist aber wenig aussagekräftig. Wichtig sind auch andere Faktoren.

 

Der Lichtstromrückgang (Lx)

Jede Lampe lässt mit der Zeit in der Lichtleistung nach. Herkömmliche Lampen schneller, LED sind hier bei guter Kühlung wesentlich langlebiger. Steht hinter der Lebensdauer von 50.000h z.B. L70, ist nach 50.000 Stunden Leuchtzeit noch 70% der Lichtleistung zu erwarten. Die Leuchte ist dann also noch nicht ausgefallen, bringt aber eventuell nicht mehr die Lichtleistung für eine ausreichende Beleuchtungsstärke. In einer guten Lichtplanung wird dies berücksichtigt.

 

Lichtleistung der einzelnen LED (Bx)

Ist hinter der Lebensdauer z.B. der Wert B10 vermerkt, bezieht sich dieser auf die Lichtleistung der LED. 50.000h L70 B10 bezeichnet, dass nach 50.000 Stunden immer noch 70% Lichtleistung gebracht werden und höchstens 10% der LED diesen Wert unterschreiten dürfen.

 

Ausfall der LED (Cx)

Wird ein Wert in Cx angegeben, steht dieser für einen Totalausfall einzelner LED. Besteht eine Leuchte z.B. aus 20 einzelnen LED, die zusammen die Lichtstärke ergeben, und wird z.B. C10 angegeben, dürfen nach der angegebenen Lebensdauer höchstens 10% der LED dunkel sein – also höchstens 2 LED.

Der Wert Fx

Ein F-Wert hinter der Lebensdauer fasst Ausfall (Cx) und Lichtleistung (Bx) zusammen. 50.000h L70 F10 bedeutet z.B., dass höchstens 10% der LED den L-Wert (70% Lichtrückgang) unterschreiten dürfen, inklusive eines etwaigen Totalausfalles einzelner LED. Zusammengefasst würde 50.000h L70 B10 C10 F10 bedeuten: Lebensdauer 50.000 Stunden L70 = nach der angegebenen Lebensdauer beträgt der Lichtstrom noch mindestens 70%. B10 = höchstens 10% der LED dürfen den L-Wert unterschreiten. C10 = höchstens 10% der LED dürfen total ausfallen. F10 = Kombination aus B und C = höchstens 10% der LED dürfen den L-Wert unterschreiten (inklusive Totalausfall).  

Blendung, Blendungsbeurteilung und UGR Wert

Direkte Lichteinstrahlung in die Augen führt zu Blendung.

Dabei ist es unerheblich, ob das Licht direkt von der Beleuchtung, Sonnenlicht oder von spiegelnden Flächen herrührt. Zu hohe Leuchtdichten im Raum oder zu hohe Unterschiede in den Leuchtdichten können hier zur Blendung führen. Dabei unterscheidet man zwischen physiologischer Blendung und der psychologischen Blendung – also der subjektiv wahrgenommenen Blendung, die jeder etwas anders empfindet. Die Augen versuchen die Licht-Irritationen auszugleichen und es kommt zu unangenehmen Empfindungen, welche sich bis hin zu körperlichen Gebrechen wie z.B. Kopfschmerzen ausweiten können. Tatsächlich führt Blendung zu Störungen bis zu massiven Beeinträchtigungen im Arbeitsablauf. Deswegen gehört zur Planung der Arbeitsräume immer die Berücksichtigung des Lichtes und der spiegelnden Flächen in der Umgebung.

 

Verschiedene Verfahren zur Blendungsbeurteilung

Um dieses subjektive Empfinden planbar zu machen, gibt es verschiedene Verfahren, die zurzeit nebeneinander existieren. Z.B. das Glare Index System, das Visual Comfort Probability System oder das System begrenzender Leuchtdichten. Am weitesten verbreitet ist das UGR (Unified Glare Rating) Verfahren, welches europaweit eingeführt wurde.

Das UGR Verfahren

Entwickelt von der CIE (Commission International de l’Eclairage) gibt es einen Wert zur Beurteilung kompletter Räume und Beleuchtungsanlagen wieder. Hier gibt die Arbeitsstättenrichtlinie Höchstwerte für verschiedene Arbeitsbereiche vor.

Die dem UGR-Verfahren zugrunde liegende Formel lautet

UGR = 8 * log10 ( (0,25 / Lb) Σ ( (Ls2 * Ω) / P2)) Ls = durchschnittliche Leuchtdichte jeder Leuchte in Beobachterrichtung (cd/m²) Lb = Leuchtdichte des Hintergrundes (cd/m²) Ω = Raumwinkel, in dem die Leuchten betrachtet werden P = Index nach Guth für jede einzelne Leuchte In der Leuchtdichte des Hintergrundes Lb werden die Reflexionseigenschaften der verschiedenen Hintergründe berücksichtigt.

UGR in der Anwendung

Einige Leuchtenhersteller geben Tabellen für verschiedene Räume mit dem UGR Wert heraus. Hier kann man den annähernden UGR Wert der einzelnen Leuchte ermitteln. Ein genaueres Ergebnis bringt natürlich die Anwendung der Formel unter Berücksichtigung aller Faktoren. Dies erfordert einiges an Vorbereitung und Rechenarbeit.

Lichtberechnungsprogramme berücksichtigen viele der vorausgesetzten Faktoren und errechnen selbstständig den UGR Wert. Dieser kann in der Dokumentation ausgegeben werden.

Je niedriger der berechnete UGR-Wert, desto geringer die Blendung, je höher der UGR-Wert, desto stärker ist die empfundene Blendung. Die Werte werden zwischen 10 (keine bewusst wahrgenommene Blendung) und 30 (sehr stark wahrgenommene Blendung) angegeben.

Beispiele UGR Werte

≤ 16 (technisches Zeichnen) ≤ 19 (Schulen, Arbeiten am Computer) ≤ 22 (Industrie und Handwerk) ≤ 25 (grobe Arbeiten in der Industrie) ≤ 28 (Bahnsteige, Hallen)  

Die Lichtfarben

Im Allgemeinen wird zwischen drei verschiedenen Lichtfarben unterschieden: warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß bzw. kaltweiß.

Lichtfarbe / Farbtemperatur in Kelvin [K]

Die Lichtfarbe charakterisiert das farbliche Aussehen einer Lichtquelle mit Hilfe der Farbtemperatur eines Planckschen Strahlers. Je nach Einsatzort werden unterschiedliche Lichtfarben ausgewählt. Das Spektrum reicht von 2.700K (warmweiß) bis 6.500K (kaltweiß). Auf vielen Leuchtmitteln befindet sich ein 3-stelliger „Zahlencode“, dessen zweite und dritte Stelle für die Lichtfarbe steht. Einsatzort und individuelle Anforderungen sind die Kriterien für die Lichtfarbe. Folgende Werte sind eine Richtlinie:

 
Einsatzorte Farbtemperatur Bezeichnung Zahlencode
Privatbereich, Gaststätten, Hotels 2.700K-3.500K warmweiß 827 bis 835
Büro, Ladengeschäft, Flure, Gänge 4.000K neutralweiß 840
Produktions-/Lager-/Sporthalle, Parkgarage 5.000K tageslichtweiß 850
Produktions-/Lagerhalle, Parkgarage 6.000K kaltweiß 860

Der Farbwiedergabeindex CRI (Color Rendering Index)

Licht von den verschiedensten Lichtquellen wird von Gegenständen zurückgeworfen und im Auge verarbeitet. Die Körperfarben werden so wahrgenommen.

Je nach Farbspektrum des auftreffenden Lichtes sind die wahrgenommenen Farben mehr oder weniger dicht an der Realität. Das heißt, je nach der spektralen Zusammensetzung (mehr oder weniger Rotanteile, mehr oder weniger Blauanteile usw.) des Lichtes werden die Körperfarben unterschiedlich wiedergegeben.

Fehlen z.B. Rotanteile bei der Beleuchtung von roten Gegenständen, kann kein rotes Licht reflektiert und so die Körperfarbe des Gegenstandes nicht wiedergegeben werden.

Bei der Zusammensetzung des Lichtes kommt es weniger auf dessen Farbtemperatur (Kelvin) an. Auch z.B. warme Lichtfarben können unterschiedlich spektral zusammengesetzt sein. Für eine gute Farbwiedergabe ist also ein möglichst ausgeglichenes Spektrum wichtig.

 

                                       

Um die Farbwiedergabe (Ra) einer Lichtquelle vergleichbar zu machen, wird diese in den CRI eingestuft. Dabei gilt als Referenz über 5000K die Farbwiedergabe der Sonne, die wie alle Heißstrahler ein äußerst gleichmäßig verteiltes Farbspektrum hat, unter  5000K ein schwarzer Strahler.

Ebenfalls als Referenz gelten 14 Testfarben nach DIN 6169. Von diesen bekannten und vermessenen Testfarben werden herkömmlich 8 (Altrosa, Senfgelb, Gelbgrün, Hellgrün, Türkisblau, Himmelblau, Asterviolett und Fliederviolett) zur Bestimmung des CRI Wertes herangezogen. Manchmal testet man auch die 6 weiteren Farben für spezielle Anwendungen (gesättigtes Rot, Gelb, Grün, Blau, Hautfarben (Rosa) und Blattgrün).

Man vermisst das reflektierende Licht der Testlichtquelle mit einem Spektroradiometer und vergleicht mit der Referenzlichtquelle. Heraus kommen 8 Farbwiedergabewerte (R1 … R8) mit Werten zwischen 0 und 100 aus deren Mittel der allgemeine Farbwiedergabeindex Ra gebildet wird. 100 ist dabei die beste Farbwiedergabe.

Heißstrahler wie z.B. Glühlampen haben naturgemäß einen hohen Farbwiedergabeindex von nahezu 100. Natriumdampflampen dagegen geben die Körperfarben äußerst schlecht mit einem CRI ab 18 wieder.

Bei LEDs kommt es sehr auf den LED Halbleiter und den Phosphor an. Je nach Anwendungsbereich wird hier eher Wert auf Effizienz gelegt.

Im Hallenstrahlerbereich fängt der CRI meist bei Ra >70 an. Im Bereich Bürobeleuchtung Ra >85 bis zur Shopbeleuchtung mit nahezu tageslichtähnlichen Farbwiedergaben Ra >95.

Meist haben auch warmweiße LEDs einen höheren CRI Wert als tageslichtweiße.

Das liegt an der Technik der LEDs. Der weißen LED wird mit Phosphor warmweiße Farbanteile beigemischt. Dies verändert das Spektrum des LED Lichtes, welches naturgemäß eher schmalbandiger ist um weitere Farbanteile.

Als Standard ist der CRI gut etabliert – hat aber auch seine Grenzen.

Liegt das Farbspektrum der zu testenden Lichtquelle unglücklich zu den 8 Testfarben, können sich Farbwiedergabewerte ergeben, die so mit der visuellen Beurteilung nicht übereinstimmen.

In der DIN 12464 sowie in der Arbeitsstättenrichtline werden Mindestanforderungen an den Farbwiedergabeindex verwendeter Beleuchtung für verschiedene Arbeitsstätten genannt.

 

                

Binning von LEDs

Im industriellen Produktionsprozess von LEDs kommt es auch innerhalb einzelner Chargen zu kleinen Toleranzen.

Die Farbtemperatur (Kelvin) bzw. die Farbe und der Lichtstrom (Lumen) weichen innerhalb einer Fertigungscharge voneinander ab. Das menschliche Auge kann hier kleinste Abweichungen feststellen (ab 2 nm Abweichung bei grün, bis 10nm bei Rottönen).

Dies hat zur Folge, dass LEDs, welche z.B. in einer Fertigungscharge für 4000K (neutralweiß) hergestellt wurden, in der Lichtfarbe und der Lumen-Abgabe optisch voneinander abweichen. Je stärker diese Abweichung ist, desto störender wirkt sie sich bei der Beleuchtung mit einzelnen LEDs aus (Werden LED Arrays – also mehrere LEDs in einer Leuchte – verbaut, mischt sich das Licht wieder zu einer homogenen Lichtfarbe).

Um einen einheitlichen Charakter des Lichtes zu garantieren, werden die LEDs sortiert. Diesen Prozess nennt man Binning.

Die LEDs werden in verschiedene Bins sortiert (englisch = Behälter), deren Kennzahlen je nach gewünschter Qualität weiter oder enger gefasst sind. Je größer der Bin, desto stärker dürfen die Werte der einzelnen LEDs differieren, entsprechend günstiger gelangt die Charge auf den Markt. Je enger das Binning gestaltet wird, desto teurer ist der Sortierprozess.

 

CIE-1931-Diagramm

Die internationale Beleuchtungskommission (Commission Internationale de l’Eclairage, CIE) hat zur Farbmessung und Definition einzelner Farbwerte das CIE-1931-Chromatizitätsdiagramm entwickelt.

Es beinhaltet alle Farben, die vom menschlichen Auge wahrgenommen werden. Am Rand des Diagramms (Ortskurve) werden die Spektralfarben mit den dazugehörigen Wellenlängen benannt. In der Mitte addieren sich die Farben zu weißem Licht. Dabei ergibt sich eine Kurve (die Black-Body-Kurve (BBL)), auf der die Farbtemperaturen für weißes Licht liegen.

                                                                                

MacAdams-Ellipsen und ANSI-Norm

Die ANSI-Norm (American National Standards Institute ANSI-Standard ANSI C78.377A) sortiert Farbwerte auf dem CIE-1931-Diagramm mittels einer Skala nach sogenannten MacAdams Ellipsen. Diese Bereiche definieren einen Bereich auf der Farbskala, in  denen sich die Farbwerte der LEDs innerhalb eines Bins befinden dürfen. Dabei ist die Mitte der Ellipse der perfekte Sollwert der Lichtfarbe, die Randbereiche markieren die für dieses Binning tolerierte Abweichung. Je enger der Bereich gefasst ist, desto enger das Binning. Die verschiedenen Bereiche werden in mehreren Stufen nach dem Standard Deviation of Colour Matching SDCM (Standardabweichung des Farbabgleichs) beschrieben. Dabei steht 1 für das Optimum ohne erkennbare Farbunterschiede. Bei einem SDCM 2-3 sind Farbunterschiede kaum sichtbar. SDCM 7 wird laut dem US-amerikanischen Energy Star Standard gefordert und im Markt akzeptiert.

 

Der Abstrahlwinkel

Der Abstrahlwinkel einer LED ist entscheidend dafür, wie das Licht in einen Raum geworfen wird. Dabei haben verschiedene Faktoren Einfluss auf den Abstrahlwinkel:

• Aufbau der Leuchte (Reflektoren, Linsen, Blenden) • Aufbau des Leuchtmittels • Entfernung der Leuchte zum Boden oder zum beleuchteten Objekt Mit dem Abstand der Leuchte zum Boden/ Objekt ergibt sich ein Lichtkreis.

Jedoch erzielt nicht jeder Bereich die gleiche Helligkeit. Je kleiner der Abstrahlwinkel, umso kleiner ist der Lichtstrahl. Ein enger Lichtkegel (10°) bündelt das Licht, wodurch kleine helle beleuchtete Flächen entstehen (setzt Akzente).

Ein breiter Lichtkegel (120°) beleuchtet große Flächen und erzeugt ein weicheres Licht (Ideal zur Grundbeleuchtung eines Raumes).

Je nach Vor-Ort Situation erfolgt die Auswahl mit symmetrischem oder mit asymetrischem Abstrahlwinkel. Durch die Simulation der Beleuchtungsstärke (Lux/qm) mittels DIALux Lichtplanung wird das optimale Beleuchtungsergebnis erzielt.

                                                                     

Beleuchtungsarten

Direkte Beleuchtung • der Lichtstrom wird einseitig unterhalb der Leuchte in den Raum abgestrahlt • meist Deckenein- oder anbau, Pendelleuch ten oder Stehleuchten • es fällt kein Licht direkt in Richtung Decke, daher erscheint diese relativ dunkel • ergibt teilweise hohe Kontraste zwischen Leuchte und Decke

Indirekte Beleuchtung • der Lichtstrom der Leuchte wird unmittelbar an die Decke, an die Wände oder andere geeignete Reflextionsflächen gelenkt und von dort in den Raum reflektiert • die Lichtstärkenverteilung sollte breitstrahlend sein • angenehme und gleichmäßige Leuchtdichte • schattenarme Lichtatmosphäre • eingeschränkte räumliche Wahrnehmung

Direkte- / Indirekte Beleuchtung • der Lichtstrom wird sowohl direkt als auch indirekt in den Raum oder auf die Arbeitsfläche gelenkt • bewirkt durch besseres Verhältnis zwischen gerichtetem zu diffusem Licht eine gute Schattigkeit • angenehme Deckenaufhellung • kann auch durch Kombination von verschiedenen Leuchten realisiert werden

 

Dimmbarkeit

Über eine Lichtsteuerung/Dimmung kann die Effizienz einer LED-Leuchte noch weiter gesteigert werden, also zusätzlich Energie gespart werden. Grundsätzlich unterscheidet man analoge und digitale Dimmung. Analoge Dimmung: 0 bis 10V oder 1 bis 10V: Hier wird die Dimmung über ein Potentiometer geregelt. Es erfolgt kein „echtes“ Ein- und Ausschalten. Die Lampenhelligkeit wird über einen Schalter eingestellt. Digitale Dimmung:

DALI:  steht für ,,Digital Adressable Lighting Interface‘‘, was bedeutet, dass es ein digitales Protokoll verwendet, um Lichtquellen über eine elektrische Leitung zu verbinden und zu steuern.

Es ist ein Bus-fähiges System, mit dem man Licht und alle komponenten (Farbtemperatur, Intensität usw.) einer Beleuchtungsanlage einzeln ansprechen, steuern und auswerten kann. Neben beispielsweise dem 1-10V Standard, hat sich Dali als genormtes System zur Beleuchtungssteuerung etabliert. Der größte Vorteil von Dali gegenüber anderen Systemen ist, dass jede Leuchte unabhängig eingestellt und einzeln gesteuert werden kann.

Dali kann Leuchten, Leuchtengruppen und sogar die Beleuchtung ganzer Gebäude steuern. Dabei sind auch komplexe Lichtinszenierungen und Szenen möglich. Auch Steuerungen farbiger Beleuchtung (RGB), Dimmung, das Einbinden der verschiedensten Sensoren, sowie komplexe Lichtsteuerungen sind kein Problem. Außerdem kann es Fehlerdiagnosen und Rückmeldungen von allen beteiligten Geräten auslesen und darauf reagieren.

Dali Systeme unterschiedlicher Hersteller sind vielfach austauschbar oder ergänzungsfähig. Es braucht keine Umverdrahtung wenn sich beispielsweise die Nutzung der Beleuchtung im Gebäude geändert hat. Das heißt, auch wenn aus einer Lampe fünf werden sollen, kann dies einfach erweitert werden. Die Zusammenstellung der Gruppen kann flexibel vergrößert oder verkleinert werden.

 

DALI System Beispiel

 

Überspannung – Spannungsspitzen im Firmennetz

Überspannungen entstehen nicht nur durch Blitzeinschlag. Auch elektrische Verbraucher können in Gebäuden solche Spannungsspitzen hervorrufen.

So können in Industriehallen anfahrende Maschinen Störungen im internen Stromnetz hervorrufen. Diese kurzzeitig bei einem Schaltvorgang hervorgerufenen Schwankungen im Stromnetz können meist nur durch eine Langzeit-Messung festgestellt werden. Statistiken der Elektronikversicherer zeigen, dass bis zu 25 Prozent der Schäden an industriellen Installationen aufgrund von Überspannungen entstehen.

Gerade bei Beleuchtungsanlagen wird dieses Thema jedoch oft nicht berücksichtigt. Dabei ist eine Betrachtung von möglicherweise auftretenden Überspannungen, insbesondere bei der LED-Technik und deren vorgeschalteten Netzteilen durchaus relevant.

Schäden fallen hier nicht in die Garantie und verursachen erhebliche Reparaturkosten, selbst wenn die Netzteile ausgetauscht werden können.

Jeder Stromkreis arbeitet mit einer für ihn spezifischen Spannung, die innerhalb eines Bereiches schwankt. Eine Spannungserhöhung bis zur Überschreitung der oberen Toleranzgrenze ist für diesen Stromkreis eine Überspannung.

In vielen Fällen wirkt sich die Überspannung auf den Stromkreis und seine Komponenten (Spannungsquelle, Verbraucher etc.) schädigend aus. Der Umfang der Schädigung hängt im starken Maße von der Spannungsfestigkeit der Bauelemente und – wenn man es weiter betrachtet – von der Energie ab, die in dem betreffenden Stromkreis zerstörungsfrei umgesetzt werden kann.

In einer Spannungsversorgung für 230 V kann eine eingekoppelte Spannung, die z. B. aus einer Schalthandlung an größeren Verbrauchern resultiert und über der Toleranzgrenze liegt, zu Zerstörungen an anderen Verbrauchern führen. Um dies vorzubeugen, ist unter anderem an unseren LED-Hallenstrahlern T10+ bereits ab Werk ein Überspannungsschutz von 4kV installiert. Dieser beugt einer Beschädigung des LED-Strahlers durch eine dem Schutz entsprechenden Überspannung direkt vor, ohne dass Sie sich bei der Installation darüber Gedanken machen müssten.

Ist ein Überspannungsschutz nicht in den Netzteilen der einzelnen Verbraucher realisiert (z.B. Hallenstrahler), kann ein Überspannungsschutz entweder vor jeden Verbraucher oder zentral in der Stromverteilung (Schaltkasten) realisiert werden.

Ein Überspannungsschutz trennt entweder den Verbraucher bei Stromspitzen vom Netz, oder er filtert die Stromspitze aus der Spannung.

In beiden Fällen wird das technische Gerät vor einem Defekt geschützt. Bei einer Netztrennung kann es sein, dass die Anlage neu gestartet werden muss, um den Überspannungsschutz zu resetten. Im schlimmsten Fall wird der Schutz zerstört, der teure Verbraucher aber vor Zerstörung geschützt.

 

Schutzarten von Leuchten

Die verschiedenen Schutzarten geben an, welchen Außeneinflüssen eine Leuchte standhalten kann – bzw. für welche Umgebung eine Leuchte geeignet ist und welche Gefährdungen ausgeschlossen werden. Die IP Schutzart (International Protection) setzt sich aus 2 Ziffern zusammen.

Die erste Ziffer gibt den Grad des Schutzes gegen eindringen von Fremdkörpern und Berührungen an. Die zweite Ziffer den Schutz gegen Wasser. Ein LED Hallenstrahler mit IP65 ist demnach Staubdicht (erste Ziffer 6) und gegen Strahlwasser aus einem beliebigen Winkel geschützt.

Kennziffer 1

IP 0x | Kein Schutz IP 1x | Leuchten geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 50mm und gegen Zugang mit dem Handrücken IP 2x | Leuchten geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 12,5 mm und gegen den Zugang mit den Fingern IP 3x | Leuchten geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 2,5 mm und gegen den Zugang mit Werkzeug IP 4x | Leuchten geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 1 mm und gegen den Zugang mit einem Draht IP 5x | Leuchten geschützt gegen Staub und vollständig gegen Berührung IP 6x | Leuchten staubdicht und vollständiger Schutz gegen Berührung

Kennziffer 2

IP x0 | Kein Schutz IP x1 | Leuchten geschützt gegen senkrecht fallendes Tropfwasser IP x2 | Leuchten geschützt gegen Tropfen bei bis zu 15° Neigung IP x3 | Leuchten geschützt gegen Tropfen bei bis zu 60° Neigung IP x4 | Schutz gegen Spritzwasser von allen Seiten IP x5 | Schutz gegen einen Wasserstrahl (Düse) aus beliebigen Winkel IP x6 | Schutz gegen starkes Strahlwasser IP x7 | Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen IP x8 | Schutz gegen dauerndes Untertauchen  

Einige Anwendungsbeispiele (ohne Gewähr):

die tatsächliche Schutzart erfordert eine individuelle Überprüfung der Normen/Vorschriften für jedes Projekt:  
Schutzklasse Anwendungsbeispiel (ohne Gewähr)
       IP20 Büro, trockene Industriehalle
       IP44 Feuchtraum
       IP44/54 Sammelgarage
       IP54 Staubige Umgebung bei Anlagen- und Industriebau
       IP65 Bodeneinbauleuchte und Beleuchtung öffentlicher Straßen
       IP66/67 Beleuchtung öffentlicher Straßen
 

IK-Stoßfestigkeit

Die IK Schutzart gibt an in welchem Maße die Leuchte gegen Schläge und andere Stoßbeanspruchungen geschützt ist.

Die Schutzarten 00 bis 10 sind international genormt und geben die Stoßfestigkeit bis zu einer bestimmten Schlagenergie in Joule (J) an. Für speziell gefährdete Bereiche wie z.B. LKW-Rampen, Außenlager oder in Bahnhöfen usw.

Ballwurfsicher nach DIN 18032-3

Alle Bauelemente wie Decken, Uhren und auch Leuchten in Sporthallen müssen Ballwürfen standhalten, ohne bauliche oder funktionale Veränderungen davon zu tragen.

Sie dürfen durch darauf treffende Bälle nicht verformt oder zerstört werden.

Durch die Ballwurfprüfung wird sichergestellt, dass weder Personen gefährdet werden noch die Funktion der Sporthalle nicht mehr sichergestellt wird. Dazu sieht die Norm vor, die zu prüfenden Bauelemente in einer genormten Umgebung mit einem ebenfalls genormten Ballschussgerät aus verschiedenen Winkeln zu beschießen. Deckenelemente (wie auch Leuchten) werden mit Handbällen aus 1,5 Meter Entfernung unter verschiedenen Winkeln mit 16,5 m/s beschossen und nach jedem Schuss geprüft.

Wand und Bodenelemente prüft man unter anderen Bedingungen. BALLWURFSICHERHEIT ABSTUFUNGEN Ballwurfsicher Das Bauelement ist für alle Arten des Sports tauglich und trägt keine Schäden durch Treffer davon. Eingeschränkt Ballwurfsicher Sind Bauelemente, die nur kleinen, schnellen Bällen nicht standhalten (z.B. Hockey) Bedingt Ballwurfsicher Können kleinere Bälle bis 60 mm Durchmesser durchlassen und von diesen verformt werden.  

Photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen nach DIN-EN-62471

Einen direkten Blick in die Sonne können wir nicht lange standhalten. Bei einem Blick in eine sehr helle Lichtquelle können wir das Nachbild noch lange beobachten.

Aber – kann das Licht den Augen schaden? Kann ein Blick in eine Lichtquelle unsere Netzhaut schädigen? Dies ist nicht allgemein zu beantworten. Kann man dies bei einer diffusen Lichtquelle wie zum Beispiel einem LED Panel ausschließen, ist z.B. ein Laser durchaus in der Lage, die Netzhaut zu schädigen.

Die Gefährdung kann sowohl thermisch als auch fotochemisch hervorgerufen werden. Bei der thermischen Gefährdung entsteht durch den in das Auge fallenden Strahl eine Erhöhung der Temperatur an der betroffenen Stelle. Dies wird z.B. durch Laser verursacht. Bei der fotochemischen Gefährdung wird durch den einfallenden Strahl Moleküle veranlasst eine chemische Reaktion anzustoßen, welche das betroffene Gewebe schädigen kann. Dies kann z.B. bei ungeschützter Betrachtung der Sonne auftreten.

Hilfe bei der Einordnung bietet die DIN EN 62471 nach deren Kriterien jedes Leuchtmittel und jede Leuchte für die CE-Kennzeichnung geprüft werden muss. DIN-EN-62471

In der DIN beziehungsweise ihrem Äquivalent, der europäischen Richtlinie 2006/25/EG wird festgelegt, nach welchen Kriterien eine Lichtquelle bewertet werden muss bzw. welche Gefährdung daraus resultiert. Dabei wird nicht nur das ausgestrahlte Licht beurteilt.

Einzeln betrachtet werden: • Mögliche Netzhautschäden durch Licht • Mögliche Netzhautschäden speziell durch blaues Licht • Mögliche Schädigungen durch UV, UV-A und IR (Infarot) Licht • Mögliche Schädigungen der Netzhaut oder Haut durch die vom Leuchtmittel ausgestrahlte Wärme

Unter diese Norm fallen Lampen – also auch einzelne LEDs – sowie Leuchten mit integriertem Leuchtmittel. Ist ein Leuchtmittel geprüft, muss die Leuchte, in der es Verwendung findet, nicht erneut geprüft werden. Beurteilt wird die Gefährdung entweder aus dem Abstand, in dem das Leuchtmittel 500 Lux Beleuchtungsstärke erreicht – oder aber aus einem festgelegten Betrachtungsabstand von 200 Millimetern.

Wird ein Leuchtmittel (z.B. LED) in einer Leuchte verbaut, sind meist Optiken vor dem Leuchtmittel verbaut. Dies – und ein meist höherer Betrachtungsabstand als 200 mm senken das Risiko einer Schädigung drastisch (eine Verdopplung des Abstandes bedeutet eine viermal geringere Gefährdung).

Blaulichtgefährdung (Photoretinitis)

Das Lichtspektrum einer Lichtquelle beinhaltet meist viele verschiedene Wellenlängen. Speziell bei LEDs lässt sich bei der Verteilung der Wellenlängen im Spektrum technologiebedingt ein anstieg im blauen Wellenlängenbereich 400 nm bis 500 nm beobachten. Hochenergetisches blaues sichtbares Licht (Maximum ca. 440 nm) kann eine sogenannte Photoretinis hervorrufen. Dies ist eine fotochemische Schädigung der Netzhaut, die durch eine Oxidation hervorgerufen wird. Hier muss bei der Gefahrenbeurteilung sowohl die Größe des Leuchtmittels als auch der Betrachtungsabstand und die Leuchtdichte berücksichtigt werden.

Zu beachten ist in punkto Blaulichtgefährdung auch, dass blaues Umgebungslicht keine Netzhautschäden hervorruft. Nur der lange, direkte Blick in ein Leuchtmittel mit hoher Leuchtdichte (starke Lichtquelle) und hohem Blaulichtanteil können Schäden hervorrufen.

Risikogruppen (RG) photobiologische Sicherheit

Zur einfachen Einstufung der verschiedenen Leuchtmittel werden diese in 4 Risikogruppen eingestuft:

Risikogruppe 0 (RG0) Hier besteht keinerlei Gefahr. Auch bei längerem bzw. dauerhaften Blick direkt in die Lichtquelle wird die Netzhaut nicht beeinflusst. Risikogruppe 1 (RG1) Hier besteht ein geringes Risiko. Eine Schädigung der Netzhaut ist weitgehend auszuschließen. Auch bei längerem aber zeitlich begrenztem Blick in das Leuchtmittel tritt keine Schädigung ein.

Risikogruppe 2 (RG2) In dieser Gruppe besteht ein mittleres Risiko einer Schädigung. Direkter, längerer Blick in das Leuchtmittel sollte vermieden werden. Hier tritt die Abwendreaktion ein. Das Leuchtmittel ist so hell, dass eine unbewusste Schließreaktion des Augenlides hervorgerufen wird. Wir schließen die Augen, wenden uns ab. Diese Reaktion verhindert eine Schädigung der Netzhaut. Nur wenn diese Reaktion bewusst unterbunden wird, kann es bei längerem Starren in die Lichtquelle zu einer Schädigung der Netzhaut kommen.

Risikogruppe 3 (RG3) Hier können schon nach kurzem Blick in die Lichtquelle Schädigungen an der Netzhaut auftreten. Hier finden Sie z.B. sehr lichtstarke, gerichtete Lichtquellen wie Laser etc.  

LM-79 | LM-80 | TM-21 Tests

Um bei LED Leuchten verschiedene Systeme herstellerübergreifend vergleichen zu können, sind Standards hilfreich. Besonders Lichtstrom und Lebensdauer sind Punkte, die den Kunden interessieren und welche auch bei LED im Laufe der Zeit an Leuchtkraft verlieren (Degradation). Allerdings kann dies, je nach äußeren Bedingungen, unterschiedlich sein. Die gleiche LED verzeichnet bei niedrigeren Temperaturen z.B. einen wesentlich geringeren Lichtstromrückgang als bei höheren Temperaturen. Wie hoch ist also die Außentemperatur, wie die Bestromung und über welchen Zeitraum wird gemessen, um die Werte später hochzurechnen? Die “Illumination Engineering Society” (IES) hat Normen entwickelt, die standardisierte Messverfahren festlegen.

IES LM-79

Hier werden Standards festgelegt, die unter Normalbedingungen die Messung von Lichtstrom, Lichtverteilung und Lichtfarbe der verschiedenen LED Arten betreffen. Wichtigste gemessene Werte sind Spannung, Strom, Leistung, Leistungsfaktor, Farbtemperatur, Farbwiedergabe, Lichtstrom und Lichtausbeute. Die photometrischen und farbrelevanten Daten der LED werden in einer Ulbrichtkugel gemessen. Da die LED Leuchte ein Komplettsystem darstellt, in dem alle Komponenten vom Kühlkörper über Leuchtendesign bis zur LED zusammenspielen, findet der Test unter Bedingungen statt, bei denen die Leuchte auch später in Betrieb genommen wird. Bei dem LM-79 Test als auch bei allen anderen genormten Testverfahren sind exakte Testumgebungen eine Voraussetzung. Sowohl die Stromversorgung als auch die Raumtemperatur müssen exakt gehalten und reproduzierbar sein. Schon ein Windhauch im Testlabor kann den Test verfälschen. Während des Testes wird das LED Produkt stabilisiert – das heißt 3 Messungen über 30 Minuten dürfen höchstens eine Abweichung von 0,5% aufweisen. Nach der Stabilisierung erfolgt die eigentliche Messung.

IES LM-80

Die LM-80 Norm befasst sich mit dem Lichtstromrückgang rund um LEDs und dessen genormter Angabe (Degradation). Die LM-80 (Measuring Lumen Maintenance of LED Light Sources) zeigt Verfahren auf, wie Lumen und deren Rückgang gemessen werden und wie diese dann später in Werten ausgegeben werden können. Die TM-21 (Projection Long Term Lumen Maintenance) hingegen zeigt Methoden auf, wie die in der LM-80 gemessenen Werte dann auf einen längeren Zeitraum angewendet werden können. So wird verlässlich und herstellerübergreifend z.B. der L70 Wert ermittelt. Dieser benennt die Zeit, nach welcher die LED noch 70% des Anfangslichtstromes abgibt. 50.000h L70 z.B. gibt an, dass nach 50.000 Stunden noch mindestens 70% des Lichtstromes vorhanden ist. Und dies verlässlich nach standardisierten Messverfahren. Würden die L-80 und TM-21 Verfahren nicht angewendet, könnte ein Hersteller z.B. den Lichtstromrückgang bei geringeren Außentemperaturen messen. Dies würde die Lebensdauer verlängern und den Lichtstromrückgang geringer ausfallen lassen.

 

LM-80 Test

Im Testverfahren wird zunächst der Lichtstrom der LED in einer Ulbrichtkugel gemessen. Das Leuchtmittel wird dann in einer Klimakammer künstlich gealtert. Die minimale Testzeit beträgt 6000 Stunden. Innerhalb der Testzeit wird stichpunktartig immer wieder (mindestens alle 1000 Stunden) der Lichtstrom der LEDs gemessen. Für die Alterung werden in der Klimakammer drei Temperaturen festgelegt. Diese liegen bei 55°C, 85° C und einer Temperatur, die der Hersteller festlegen darf.

 

TM-21 Verfahren

Stehen die Werte aus dem LM-80 Test fest, werden diese in die TM-21 Berechnung eingetragen. Die verschiedenen Werte ergeben dann eine Kurve, die sich weiterberechnen lässt, bis der gewünschte Lichtstromrückgang erreicht ist. Hier werden mit Hilfe von Referenzen, Erfahrungen und Berechnungen die Lebensdauer der LED ermittelt. Dabei darf die errechnete Lebensdauer maximal das sechsfache des Testzeitraumes des LM-80 Testes darstellen. Bei einer Lebensdauer von 50.000 Stunden muss der LM-80 Test also mindestens 8333 Stunden – also nahezu ein Jahr – durchgeführt werden.

Beleuchtungsrelevante Normen

 
Norm/Vorschrift Beleuchtungsbereich Anwendung
DIN 5035-7 Beleuchtung mit künstlichem Licht Betriebsstätten-Richtlinien von Räumen mit  Bildschirmarbeitsplätzen
DIN EN 12464-1 Licht und Beleuchtung Beleuchtung von Arbeitsplätzen in Innenräumen
 

Weitere Normen zur Klassifizierung von Lampen und Leuchten

Beleuchtung nach DIN 10500 für IFS Food und BRC zertifizierte Unternehmen

Die DIN 10500 regelt die hygienische Gestaltung von Verkaufseinrichtungen im Lebensmittelbereich, wird aber auch im Bereich der Verarbeitung, Weiterverarbeitung und Lagerung von Lebensmitteln angewendet. Hier wird vom Desinfektionsmittel bis zur Einrichtung (für uns speziell die Beschaffenheit von Leuchten) der Aufbau der Arbeitsumgebung geregelt.

 

Firmen, welche in den Bereichen der Lebensmittelindustrie und der Getränkeindustrie tätig sind, unterliegen strengen Auflagen. Diese sind nötig, um gleichbleibend hohe Qualität liefern zu können. Auflagen, die letztlich allen Endverbauchern zu Gute kommen, da sie die Lebensmittel betreffen, die tagtäglich gekauft werden. Für Lebensmittel verarbeitende Unternehmen haben sich im Besonderen 2 Zertifizierungsstandards etabliert.

IFS Food

Der International Featured Standards Food (IFS Food) greift für Lebensmittel verarbeitende und liefernde Unternehmen. Zertifizierte Unternehmen stellen sicher, dass Produkte und Verfahren zu deren Herstellung, Weiterverarbeitung, Lagerung und Vertrieb sowohl qualitativ hochwertig als auch absolut sicher sind. Die Unternehmen stellen eigenverantwortlich Verfahren zum Qualitätsmanagement und Sicherheitsmanagement zur Verfügung. Das Herstellungsverfahren und alle angrenzenden Bereiche werden ständig kontrolliert, analysiert und verbessert. Zertifizierungen werden ständig erneuert. (z.B. von Zertifizierungsstellen wie dem TÜV)

British Retail Consortium

Das British Retail Consortium (BRC) ist – wie der Name bereits andeutet – ein Verband britischer Unternehmen. Dieser Verband größerer britischer Einzelhandelsketten setzt für deren Lieferanten Regeln zur Lebensmittelverarbeitung, Lebensmittelverpackung und Weiterverarbeitung fest. Unternehmen, die mit diesen Ketten zusammenarbeiten möchten, kommen um eine Zertifizierung nicht herum. Auch in Deutschland gibt es Zertifizierungsstellen für eine BRC-Zertifizierung.

Hazard Analysis and Critical Control Points

Hersteller von Leuchten und anderen Einrichtungen für die Lebensmittel verarbeitenden Unternehmen müssen ein HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzept) einführen und einhalten. Geräte wie Leuchten werden einer Gefahrenanalyse unterzogen. Gefahren, die zu einer Erkrankung des Endverbrauchers führen können, müssen vermieden werden. Splitternde Abdeckungen, abfallende Teile, schlecht zu reinigende Oberflächen müssen erkannt und angepasst werden. Kontrollen müssen eingeführt und die Produktion und Weiterverarbeitung überwacht werden. Sichergestellt wird so eine gleichbleibende Produktqualität, welche bedenkenlos im Lebensmittelbereich eingesetzt werden kann.

Zertifizierung Prozon GmbH / RoyalLED

Die Prozon GmbH wurde von der DQS CFS gmbH zertifiziert. Wir haben ein System zur Identifizierung und Bewertung von gesundheitlichen Gefahren unter besonderer Berücksichtigung von Splitterschutz, Reinigung, Wartung sowie der chemischen und mechanischen Beständigkeit eingeführt und angewendet.

Geltungsbereich der Zertifizierung:

Projektierung, Konstruktion, Produktion und Vertrieb von industriellen Leuchten auf LED-Basis für einen Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Durch ein Audit, dokumentiert in einem Bericht, wurde der Nachweis erbracht, dass dieses HACCP- System die Forderungen der folgenden Vorschrift erfüllt: Die Leuchten sind grundsätzlich geeignet, von IFS Vers. 6 und /oder BRC Global Standard Food Vers. 7 zertifizierten Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt zu werden.

Prüfzeichen für Leuchten

CE-Kennzeichnung

CE steht als Abkürzung für „Communauté Européenne“, also für „Europäische Gemeinschaft“. Es muss auf Produkten angebracht werden, sobald es für diese Produktgruppe einheitliche europäische Anforderungen gibt. Mit dem Anbringen des CE-Zeichens wird versichert, dass das Produkt diesen Anforderungen entspricht. Diese Versicherung wiederum ist Voraussetzung dafür, dass das Produkt innerhalb der EU gehandelt werden darf. Bis auf wenige Ausnahmen wird die Übereinstimmung nicht durch eine unabhängige Stelle geprüft, sondern der Hersteller oder derjenige, der ein Produkt importiert und in der EU in Verkehr bringt, erklärt eigenverantwortlich, dass die jeweils einschlägigen EU-Anforderungen erfüllt sind. Als sichtbares Symbol für diese Konformitätserklärung wird dann das CE-Zeichen angebracht. Die Kennzeichnung trifft also keine Aussage über die Qualität eines Produkts und in der Regel auch keine über eine neutrale Prüfung.

RoHS-Richtlinie  

RoHS steht für „Restriction of Hazardous Substances“. Die Richtlinie beinhaltet also die beschränkte Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Die RoHS-Richtlinie fordert eine CE-Kennzeichnung für entsprechende Produkte. Mit dieser Prüfung wird sichergestellt, dass gefährliche Stoffe in den geprüften Geräten die Grenzwerte der RoHS-Richtlinie nicht überschreiten. Mit gefährlichen Stoffen ist dabei Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromiertes Biphenyl (PBB) beziehungsweise polybromierter Diphenylether (PBDE) gemeint. Der Grenzwert liegt jeweils bei 0,1 Prozent, bei Cadmium 0,01 Prozent.

ENEC

Das ENEC-Zeichen (ENEC = European Norm Electrical Certification) ist das europäische Sicherheitszeichen für Leuchten, Vorschaltund Startgeräte, Kondensatoren, Konverter sowie Transformatoren und steht für einheitliche Prüfbedingungen. Es wird von neutralen Prüf- und Zertifizierungsinstituten in Europa vergeben. Die zugeordnete Zahl weist die jeweilige nationale Prüfstelle aus. In Deutschland ist unter anderem das VDE-Institut in Offenbach akkreditierte Prüf- und Zertifizierungsstelle und vergibt das ENEC-Zeichen in Verbindung mit der Prüfstellennummer 10. ENEC- und VDE-Zeichen werden in der Bundesrepublik in der Regel kombiniert vergeben. Der Verbraucher kann sich darauf verlassen, dass derart gekennzeichnete Produkte dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und alle entsprechenden gesetzlichen und normativen Vorgaben einhalten.

ATEX-Kennzeichnung  

ATEX leitet sich von ATmosphères Explosibles ab und bezeichnet die EU-Richtlinie 2014/34/EU, die sich mit Geräten und Schutzsystemen befasst, die im explosionsgefährdeten Bereich zum Einsatz kommen. Ziele sind die Vermeidung von Gefahren sowie der Schutz und die Sicherheit von Menschen, die diese Geräte und Schutzsysteme verwenden.

D-Kennzeichen

Leuchten mit D-Zeichen sind gemäß EN 60 598-2-24 geeignet für Betriebsstätten, die durch Staub oder Faserstoffe feuergefährdet sind. Die Leuchte entspricht neben der Anforderung zur D-Kennzeichnung mit dem genannten Material der lichttechnischen Abdeckung den Anforderungen der VDS 2499. Die FF-Kennzeichnung wird aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades noch verwendet. Die Anforderungen der nicht mehr gültigen VDE 0710-5 werden mit dem genannten Wannenmaterial und den Abständen eingehalten.

 
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